Sender Göttingen
Der Sender Göttingen ist ein 109 Meter hohe Sendemast des NDR. Er befindet sich seit 1951 auf dem Nikolausberg bei Göttingen. Ursprünglich war die Anlage ein gegen Erde isolierter selbststrahlender Sendemast, der aber schon vor den 1970er Jahren in einen geerdeten Sendemast für UKW und TV umgebaut wurde. Nikolausberg wurde erst mit dem Bau des Senders mit einer asphaltierten Straße an das regionale Straßennetz verbunden. Zuvor war es nur durch eine Schotterstraße zu erreichen, die sogenannte „alte Straße“, welche weitgehend parallel nördlich der heutigen Straße im Talgrund und entlang des Galgenberges auch heute noch zu begehen ist.
Abgestrahlte Programme
Sendername | Frequenz | ERP |
---|---|---|
NDR 1 Niedersachsen | 88,5 MHz | 5 kW |
NDR 2 | 94,1 MHz | 5 kW |
N-JOY | 95,9 MHz | 500 W |
NDR Kultur | 96,8 MHz | 500 W |
NDR Info | 99,9 MHz | 5 kW |
Streit um öffentliche Anfrage
Im Streit um die Vorgänge auf dem Gelände der NDR-Sendeanlage in der Senderstraße hat die stellvertretende Ortsbürgermeisterin und direkte Anwohnerin am Sendergrundstück, Karola Margraf, (SPD) „persönliche Gründe bei dem Engagement“ ihrer Fraktion, „für eine angemessene Situation auf dem Gelände des zu sorgen“, „nachdrücklich“ zurückgewiesen.
„Die Fakten einer missbräuchlichen Nutzung des Geländes für unerlaubte Tierhaltung und Bebauungen sollten jeden Bürger zur Kritik auffordern. Ortsratsmitglieder haben dazu auch eine Bürgerpflicht“, führte Margraf in ihrer Stellungnahme in der jüngsten Ortsratssitzung aus. Genau das sei das Anliegen der von Margraf und Ortsbürgermeister Bernd-Michael Weide (Grüne) im Namen ihrer Fraktionen formulierten Anfrage an die Verwaltung gewesen.
Die CDU im Ortsrat reagierte empört. Die „Diffamierung“ der Grundstückspächter durch die öffentliche Anfrage sei „ungeheuerlich“, sagte Wibke Güntzler. Sich auf diese Art und Weise in einen Nachbarschaftsstreit einzumischen, sei nicht Aufgabe des Ortsrates. „Man kann die Pächterin durchaus persönlich ansprechen“, sagte Güntzler in Richtung Ortsbürgermeister Weide. Der hatte zuvor gegenüber dem Tageblatt gesagt, dass er „unter diesen Umständen eine Rücksprache mit der Pächterin nicht für zielführend“ hielt.
„Pseudo-grün“
In ihrer Anfrage wollten SPD und Grüne wissen, ob sich an dem aus ihrer Sicht „unzumutbarem Zustand schnell etwas“ ändere. Mehrere Anwohnerbeschwerden habe es gegeben. Von „aggressiven Hunden“, „unzulässiger“ Tierhaltung und einem „verwahrlostem Anblick“, der mit dem „gehobenen Charakter“ der Straße nicht vereinbar ist, war die Rede. Hans-Georg Scherer (CDU) nannte die Sorge um die Tiere als „pseudo-grün“. Etwas Bessres als die Haltung im Freien könne den Tieren gar nicht passieren. Er bescheinigte dem Ansinnen der Anfrage eine gewisse „Blockwartmentalität“.
Inzwischen hat die Stadt dem NDR Auflagen etwa zu Tierhaltung und Bauten auf dem Gelände gemacht, die der Sender an die Pächterin weitergeben hat. Diese ist bereit, die Auflagen größtenteils zu akzeptieren.
Göttinger Tageblatt vom 27. Juni 2012